Wie im ersten Beitrag erwähnt, lege ich gewisse Regeln fest, an die ich mich während der Arbeitszeit halten will. Da ich weder Chef noch Mitarbeiter habe, die mitbekommen oder gar prüfen, was ich mache und ob ich arbeite oder trödle, habe ich die 10 Gebote des konzentrierten Arbeitens geschrieben:
1. Regelmässige kurze Pausen
→ Man muss seinen eigenen Rhythmus finden, wichtig ist aber regelmässig kurz die Arbeit bewusst zu unterbrechen. Also auch als Nicht-Raucher so tun als ob. Zur Zeit sind es bei mir ca. 8 Nicht-Zigaretten während den vier Stunden, also alle halbe Stunde 5 Min. und nach zwei Stunden 20-25 Min Pause.
2. Zeit notieren – wie lange für welche Aufgabe/Pause
→ Ich benutze das Time Tracking Program “timedoctor”, wo ich für jede Pause ausstemple und das mitzählt, wie viel Zeit ich für welche Aufgabe verwendet habe.
3. Alle nicht notwendigen Programme bzw. Tabs schliessen
→ Übersichtlichkeit im Bildschirm verschafft Klarheit im Kopf. Wenn man Tabs offen hat, um noch etwas zu lesen oder erledigen, dann rate ich einen anderen Browser zum arbeiten zu benutzen.
4. Kein Handy
→ Nur kurz meiner Mama antworten und das Wetter für morgen checken, oh es regnet, dass muss ich meiner Sportgruppe mitteilen im Whatsapp, ach wie süss, meine Cousine hat wieder Fotos von den Kids geschickt, da muss ich grad schauen, wann der kleine Geburtstag hat, das muss ja schon bald sein, oooouuuu mist, das hätte ich fast vergessen, morgen muss ich zum Zahnarzt und brauch das Auto, ich ruf nur kurz Zuhause an…
5. Keine Emails
→ Muss nur noch kurz die Welt retten…
6. Kein Social Media
→ Die aufdringlichen Prokrastinationshelfer sollen draussen warten, es gibt nette antisoziale Programme als digitale Türsteher die einem den Rücken frei halten.
7. Toilettengang nur während den Pausen
→ Wenn ich das erste Gebot einhalte und die Pausen zum Wasserlassen nutze, ist der sehnsüchtige Gedanken an das stille Örtchen während der Arbeitszeit ein Ablenkungsmanöver des Körpers im Auftrag des unfokussierten Geistes.
8. Nicht essen
→ … und wenn die Blase nicht erfolgreich war, kann ja der Magen mit plötzlichen Hungerttacken sein Glück versuchen.
9. Nur Wasser/Tee trinken
→ Müde arbeiten bringt ja nun wirklich nichts aber auch wenn ich heute bereits unzählige Kaffees getrunken habe, ist der Gang zur Kaffeemaschine, das Schwätzchen unterwegs, der Blick auf das Handy beim Warten doch immer sehr willkommen.
10. Mich nicht selbst bescheissen!
→ Dies ist das schwierigste Gebot von allen
Was natürlich essenziell ist und hier nicht aufgeführt wurde, ist die Wahl des Arbeitsplatzes. Diese muss vorher bedacht ausgesucht werden. An einem Ort wo sich viel bewegt und der Lärmpegel hoch ist, wird es viel anspruchsvoller sich nicht ablenken zu lassen.
Ich habe auch zu diesem Thema nützliche Beitrage gefunden, die einen mit unzähligen Tricks überhäufen. Ich für mich habe die Gebote spontan aufgeschrieben, da ich genau weiss, wie ich mich am besten ablenken lasse. Und dass ich meine selbst gesetzten Regeln nicht vergesse, kleben sie auf meinem Laptop und winken mit ab und an zu, wenn mich meine Blase wiedermal von ihre urplötzlichen Völle überzeugen will.